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„Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu“


Der Drogenhandel in Kolumbien hat in der jüngsten Vergangenheit schon etliche Regisseure und Filmemacher inspiriert. Dabei standen zumeist die mehr oder weniger bekannten Drogenbosse im Mittelpunkt, allen voran der fast schon zur Legende glorifizierte Pablo Escobar. Mit „Birds of Passage“ startet nun ein Film in den deutschen Kinos, der die Thematik des Drogenhandels und der damit einhergehenden Kriminalität aus historisch-gesellschaftlicher Perspektive heraus betrachtet. So handelt das von den beiden Regisseuren Cristina Gallego und Ciro Guerra produzierte Ethno-Drama von den Anfängen des Drogenhandels in Kolumbien und von den ethnologisch-kulturellen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der von matriarchalischen Strukturen geprägte Indigenenstamm der Wayuu. Die Menschen dieses Stammes leben im Nordosten Kolumbiens, weitgehend abgeschieden von der Zivilisation. Als der junge Raphayet bei einem der seltenen Ausflüge in eine Großstadt an der Küste entdeckt, dass der Verkauf von Drogen und Rauschmitteln ihm Reichtum, Ansehen und die Gunst der von ihm umworbenen Ursula einbringt, entwickelt sich um ihn herum ein ständig wachsender Drogenhandel - einhergehend mit Gewalt, Mord und Raub. Und diese Kriminalität macht auch vor der abgeschiedenen Idylle der Wayuu nicht halt…

„Birds of Passage“ ist ein äußerst ausdrucksstarker, emotionaler Film, der den Zuschauer eine bis dato weitgehend unbekannte Dimension des Drogenhandels kennenlernen lässt: die Gefahr für Kulturen und Ethnien. Damit begibt sich der Film auf Neuland, und auch für die Zuschauer ist dieser Blickwinkel zunächst ungewöhnlich. Die dramatische, spannende Geschichte sowie die hochemotionale Bildsprache des Films lassen jedoch schon bald niemanden mehr los und regen zur Diskussion an.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Film, der für viel Gesprächsstoff unter den Kinozuschauern sorgen wird.

Aktuell in den deutschen Kinos.

Foto: MR FilmPressKit-online GmbH / Ciudad Lunar Blond Indian-Mateo Contreras