„Exodus“
Die Flüchtlingsproblematik unserer Zeit ist ein hochkomplexes Thema, das unsere Gegenwart bestimmt und für die Zukunft unseres Planeten von immenser Bedeutung ist. Nicht erst seit der Massenflucht aus Syrien, ist das Thema auch bei uns in Deutschland angekommen. Dass viele Filmemacher die Flüchtlingsproblematik aber trotz ihrer Aktualität bislang gescheut haben, liegt sicher an dem Brennstoff, der darin liegt.
Regisseur Hank Levine hat sich mit "Exodus" daran gewagt, und einen Dokumentationsfilm gedreht. Dafür beleuchtet er die Einzelschicksale von sieben Flüchtlingen, die aus politischen Gründen ihre Heimat im Sudan, in Syrien oder Myanmar verlassen mussten, und seitdem in verschiedenen Ländern und Kontinenten umherirren. Alle sind sie froh, dem Grauen entkommen zu sein, doch alle stehen sie vor denselben Fragen: Wo kann ich hin? Wo kann ich bleiben? Wie kann ich etwas aus meinem Leben machen? Wie geht es meiner Familie zu Hause? Und alle erfahren in den Ländern unserer westlichen Welt Ablehnung, Fremdenhass, Berührungsangst auf unterschiedliche Art und Weise. Sie werden mit undurchsichtiger Bürokratie konfrontiert, mit unendlichen Asylverfahren, mit Schikane und Ungerechtigkeit. Und doch, die Beispiele, die Regisseur Hank Levine zeigt, beweisen: Man kann etwas dagegen tun, man kann für das Recht auf Menschsein und Anerkennung als Individuum kämpfen – in der eigenen Heimat, in Deutschland, in Brasilien, überall auf der Welt.
“Exodus” ist ein sehr menschlicher und bewegender Film. Durch die filmische Begleitung ausgewählter Einzelschicksale gelingt es Levine sehr schnell, eine Nähe und Sympathie zwischen Protagonisten und Zuschauer aufzubauen. Man fühlt mit den Flüchtlingen, fühlt sich in deren Gefühls-