“La Palma” - das ist der Titel des Films und gleichzeitig der Ort eines seltsam anmutenden Rollenspiels: Das junge Paar Sanne und Markus strandet ungewollt auf der falschen Urlaubsinsel. Statt geregeltem Traumurlaub steht nun Improvisieren auf dem Programm, statt Beziehungspflege schlittert das Paar in eine noch viel größere Beziehungskrise. Der vermeintliche Ausweg: ein bizarres Rollenspiel, bei dem sich die beiden alle Mühe geben,sich in den neuen Rollen wieder näher zu kommen. Obgleich dies in einigen Situationen durchaus gelingt, treten auch immer wieder neue Verwerfungen auf. Haben Sanne und Markus eine gemeinsame Zukunft? Oder ist das Zusammenleben zweier junger Menschen in der heutigen, schnelllebigen Zeit überhaupt gar nicht möglich? Diese Fragen lässt der Film offen - bewußt oder unbewußt, das ist eines von vielen Rätseln dieses Dramas.
Passend zur wechselnden Stimmung ist auch die Filmkulisse und der Szenenwechsel zwischen romantischer Verklärtheit und melancholischer Träumerei, eindrucksvoll filmisch festgehalten und auch mit wunderbar-atmosphärischer Musik unterrmalt. Die Filmmusik, allen voran der Titelsond "Decidete" ist mit das Highlight des Films. Münchner Zuschauern dürfte die Musik bekannt vorkommen, denn sie stammt vom bekannten Münchner Latino-Duo Anna Lu und Shavez. Die Darsteller sind teilweise schauspielerisch etwas gewöhnungsbedürftig, was jedoch perfekt zur Handlung des Films passt, insofern also sicher gewollt sein dürfte. Denn genau so stellt man sich den typischen Aussteiger vor auf.... Palma de Mallorca. Ach nein, es war ja die Insel Palma - statt Las Palmas...der Klassiker. Doch dadurch ist der Film in sich stimmig, die Szenerie passend zur Geschichte, und das Ende genauso offen und überraschend wie der Anfang. Keine heitere Urlaubskomödie, dafür viel leiser Humor und ernste Tiefsinnigkeit.
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